Korallen-Workshop mit Stephan Moldzio im Papua Paradise Eco Resort / Raja Ampat

04.09.2024 Aqua Active Agency

Die geheimnisvolle Welt der Blumentiere wird beim 2-tägigen Korallen-Workshop unter die Lupe genommen, der unter der Leitung des Meeresbiologen und Korallenexperten Stephan Moldzio* am 21./22. Mai 2025 im Papua Paradise Eco Resort stattfinden wird.

Der Korallen-Workshop ist einer von vier jeweils 2-tägigen meeresbiologischen Workshops (siehe unsere Blog-Beiträge vom 10. Juni und 16. August), die sowohl für Taucher, als auch für Schnorchler geeignet sind.

Korallen – die Baumeister der Riffe

Die maßgeblichen Baumeister der Korallenriffe sind die riffbildenden Steinkorallen, die mit ihren Kalkskeletten diese riesigen, geologischen Strukturen erschaffen.

Sie sind das Gemeinschaftswerk von Milliarden Korallenpolypen, die meist in Kolonieform wachsend, beständig Kalzium-Karbonat aus dem umgebenden Wasser abscheiden. 

So bauen die Korallen komplexe 3-dimensionale Strukturen, die nicht nur Lebensraum für unzählige Arten und faszinierende Lebensgemeinschaften sind, sondern auch Lebensgrundlage für Millionen von Menschen und die die Küsten vor der Macht der Ozeane schützen. 
Nicht zuletzt für uns Taucher sind die Korallenriffe DAS Ziel, welches es zu erkunden gilt.

Grund genug also, diese sonderbaren Lebewesen einmal genauer unter die Lupe zu nehmen…



Das Werkzeug zur Korallenbestimmung 

Es beginnt erstmal damit, die zahllosen Arten, Kolonie-Wuchsformen, Strukturen und Farben auseinanderzuhalten und sich einen Überblick über die „wichtigsten“ Korallengruppen zu verschaffen.

Mal ehrlich gefragt – wer kann von sich behaupten, einen soliden Überblick über die Vielfalt der Korallen im Riff zu haben?

Selbst unter erfahrenen Tauchern, Unterwasserfotografen und Biologen sind es nur die Wenigsten. Woran liegt’s? 
Vielleicht etwa daran, dass Korallen keinen Kopf, Augen, Nase oder Beine haben? Fällt es uns deshalb so schwer, zu den Korallen, die ja so sehr unterschiedlich sind wie wir, einen direkten Bezug aufzubauen?

Oder ist die Korallenbestimmung wirklich so unfassbar schwierig und daher nur „Experten“ vorbehalten?

Ein Punkt ist sicherlich, dass die Bestimmung von Korallen, im Gegensatz zu Fischen oder auch einigen Wirbellosen-Gruppen, mit einem üblichen Bestimmungsbuch oder „Riffführer“ nicht so ohne Weiteres möglich ist. 

Aber wäre es nicht toll, sich diese Fähigkeit zur Korallenbestimmung unter Anleitung und mit dem richtigen „Handwerkszeug“ zu erarbeiten? 
Damit man z.B. die Korallen auf den eigenen Unterwasser-Fotos bestimmen kann, statt sich auf Begriffe wie „Salatkoralle“ zu beschränken? 
Oder damit man künftig bei allen weiteren Tauchgängen auch die Korallen beachtet? 
Das wäre ja eine erhebliche Erweiterung der Unterwasserwahrnehmung!

Bei den Korallen ist die „Gattung“ die wichtigste Kategorie, die es zu identifizieren gilt. Man benötigt hierfür mehrere Bilder, um die Bestimmungsmerkmale der verschiedenen Gattungen zu erkennen. Und eben die richtige Methode und das richtige „Werkzeug“ … 

Ein Ziel im Workshop ist es, die häufigsten Steinkorallen auf Gattungslevel bestimmen zu können. 



Raja Ampat - auch bei den Korallen ein Hotspot der Artenvielfalt

Die Online-Plattform “Corals of the World”, nach dem gleichnamigen epischen Bestimmungswerk des australischen Korallen-Experten Prof. J.E.N. „Charlie“ Veron, führt aktuell 831 tropische riffbildende Steinkorallenarten aus 118 Gattungen. (Sowohl für den tropischen Atlantik als auch für den Indopazifik.)

Hierbei muss angemerkt werden, dass die Taxonomie der Steinkorallen aufgrund molekulargenetischer Untersuchungen stark in Veränderung begriffen ist – es gab viele gravierende Änderungen und es wird in näherer Zukunft weitere Änderungen und Revisionen verschiedener Gruppen geben.

Nach einem Korallen-Monitoring unter Leitung von Charlie Veron wurden im Gebiet von Raja Ampat 465 Steinkorallenarten nachgewiesen.

Das Papua Paradise Eco Resort ist die perfekte Basis, um diese Vielfalt zu erforschen!



Festgewachsene „Nessel-“ oder „Blumentiere“

Tier, Pflanze oder Stein - das ist oft die erste Frage bei meinen Mikroskopierkursen mit Kindern, zumal an allen drei Antworten etwas Wahres dran ist: 
Denn Korallen sind Nessel-Tiere, Verwandte der Quallen, mit symbiotischen, einzelligen Algen (Zooxanthellen) in ihrem Gewebe, die ein Skelett aus Kalziumkarbonat (Aragonit) und letztlich riesige Kalkgesteinsformationen bilden.

Die einen Korallen wachsen schnell - die anderen langsam. Manche Korallen leben fast vollständig von den Photosyntheseprodukten ihrer Zooxanthellen, während andere nachts aktiv Plankton erbeuten. Die einen tolerieren Sedimente und sind deshalb bis hinein in die Seegraswiesen und Mangroven anzutreffen, andere kommen nur in den turbulenten Zonen der Außenriffe vor - im klaren, sauerstoffgesättigten Wasser. Manche Korallen leben in Kolonieform und können riesige Felder von nur einer einzigen Art bilden, andere kommen als verschieden große Einzelpolypen vor.

In der Konkurrenz um den knappen Siedlungsraum im Riff haben die Korallen verschiedene Strategien entwickelt: Entweder wird der Nachbar langsam „überwachsen“ und somit vom lebenswichtigen Sonnenlicht getrennt, oder er wird durch „Mesenterialfilamente“ außerhalb des eigenen Körpers verdaut – zurück bleibt nur das nackte Korallenskelett. Diesen „Korallenkampf“ kann man beobachten, wo zwei Korallen aufeinanderstoßen, allerdings in extremer Zeitlupe. Korallen sind also bei weitem nicht so friedlich, wie der Name „Blumentiere“ vermuten lässt…



Interaktiver Korallen-Workshop

Vormittags stehen zwei geführte Tauch- bzw. Schnorchelgänge auf dem Programm. Hierfür gibt es ein spezielles Briefing, auch mit Gattungsbestimmung unter Wasser.

Nachmittags werden wir uns neben der Korallenbestimmung näher mit der Biologie und Ökologie der Korallen beschäftigen. Diese faszinierende Tiergruppe zieht jeden Taucher und Schnorchler in ihren Bann.

Hier sind nur einige der Fragen, mit denen wir uns im Rahmen des Workshops näher beschäftigen wollen:

Wie schnell wachsen Korallen? Wie alt werden sie? Wie entstehen Riffe?

Wie vermehren sich die Korallen, wenn sie doch festgewachsen sind? 

Wovon leben sie, was fressen sie? 

Welche Interaktionen gibt es mit anderen Meeresbewohnern? 
Was sind die „Beschützer“, Konkurrenten und Fressfeinde der Korallen?

Was sind die speziellen Lebensbedürfnisse der verschiedenen Gruppen, weshalb man sie in bestimmten Zonen des Korallenriffs antreffen kann?

Was ist der Grund für die immense Artenvielfalt und die Fülle an unterschiedlichen Wuchsformen und Farben?

Was hat es mit dem „Korallenbleichen“ auf sich?
Wie sind die Zukunftsaussichten für die weltweiten Korallenriffe im Hinblick auf die globale Erwärmung, Ozeanversauerung und weitere menschliche Einflüsse?

Am ersten Abend gibt es einen spannenden Vortrag über die „Baumeister der Riffe“ 

Zum Abschluss steht am zweiten Abend ein Fluoreszenz-Nachttauchgang als besonderes Highlight auf dem Programm.

Einzigartige Gelegenheit - jetzt buchen!

Möchtest du endlich mehr über die faszinierende Welt der Korallen lernen? Dann ist dieser Workshop die perfekte Gelegenheit dazu!

Stephan geht in der Kleingruppe mit max. 10 Teilnehmern auf die individuellen Fragen und Interessen jedes einzelnen Teilnehmers ein.

Weitere Informationen und einen Überblick über den geplanten Ablauf findest du im Flyer, im Programm und im Angebot.

Am besten beide Wochen mit allen vier Workshops buchen:

1. Woche, 17.-24.5.2025:

  • Fisch-Workshop und Korallen-Workshop

2. Woche, 24.-31.5.2025:

  • Wirbellosen-Workshop und „Raja Ampat“-Workshop

Wir freuen uns auf eure Anfragen an

* Kursleiter Stephan Moldzio ist selbständiger Biologe (Biologische Meereskunde), PADI-Tauchlehrer, Unterwasserfotograf und leitet seit 15 Jahren REEF CHECK-Kurse und meeresbiologische Workshops in verschiedenen Destinationen. Er ist ein anerkannter Experte für die Ökologie von Korallenriffen mit langjähriger praktischer Erfahrung.

Er lebt mit seiner Familie in Deutschland, wo er mit seiner Firma GREEN CORALS Korallen vermehrt, Beratung und Dienstleistungen für die Meeresaquaristik anbietet, sowie Vorträge, Seminare und Tauchkurse. Stephan engagiert sich in vielen Bereichen für den Umweltschutz.

Als ambitionierter Unterwasserfotograf gibt Stephan nicht nur gerne Tipps, sondern stellt den Kursteilnehmern am Ende ihres Aufenthaltes auch seine „Best of“ Unterwasserfotos zur Verfügung!

Vorheriger Beitrag
Nächster Beitrag