Am 2. März 2022 hat die UNO-Umweltversammlung (UNEA-5) in Nairobi eine bahnbrechende Resolution verabschiedet: Ein internationales, rechtsverbindliches Abkommen zur Bekämpfung der Plastikverschmutzung soll spätestens 2024 ausgearbeitet werden.
Jährlich gelangen rund 9 Millionen Tonnen Plastik in die Meere. Mit dem Beschluss "Schluss mit der Plastikverschmutzung: Auf dem Weg zu einem rechtlich bindenden Abkommen" wird nun ein Internationaler Verhandlungsausschuss eingesetzt, der den gesamten Lebenszyklus von Plastik – von der Rohstoffgewinnung über die Produktion bis zur Entsorgung – regulieren soll.
Meilenstein im Kampf gegen Plastikmüll
„Mit dem UNEA-Beschluss haben wir einen entscheidenden Meilenstein erreicht“, sagt Fabienne McLellan, Geschäftsführerin von OceanCare. „Die Staatengemeinschaft hat den Startschuss für ein globales Plastikabkommen gegeben, das die Verschmutzung an der Wurzel bekämpft.“
Inger Andersen, Direktorin des UNO-Umweltprogramms (UNEP), bezeichnet das Abkommen als den wichtigsten multilateralen Umweltpakt seit dem Pariser Klimaabkommen von 2015.
Forderungen und Ziele
Die NGO-Koalition Break Free From Plastic, vertreten durch OceanCare, setzt sich für folgende Kernpunkte ein:
✔ Lebenszyklus-Ansatz: Berücksichtigung von Rohstoffgewinnung, Produktion, Nutzung, Entsorgung und Wiederverwertung von Plastik.
✔ Verbindliche Regelungen: Klare Reduktionsziele, messbare Verpflichtungen und effektive Durchsetzungsmechanismen.
✔ Begrenzung der Neuplastik-Produktion: Entkopplung von der Öl- und Gasförderung.
✔ Förderung von Mehrfachnutzung & Recycling: Sicherstellung eines nicht-toxischen Kunststoffkreislaufs.
✔ Abdeckung aller Verschmutzungsquellen: Maßnahmen gegen Plastikmüll an Land und im Meer.
Herausforderungen und nächste Schritte
Obwohl die Plastikindustrie das Abkommen grundsätzlich unterstützt, wird es harte Verhandlungen geben – insbesondere bei der Begrenzung der Neuplastik-Produktion. „Der mündlichen Zustimmung müssen konkrete Taten folgen“, so McLellan.
Mit der verabschiedeten Resolution wurde der Grundstein für ein globales Plastikabkommen gelegt. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um eine wirksame und durchsetzbare Regelung zu schaffen.
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