VUSR fordert das Ende der Vorkasse
Der Verband unabhängiger selbstständiger Reisebüros (VUSR) fordert die Fluggesellschaften auf, freiwillig auf die Vorkasse zu verzichten. Zumindest so lange das aktuelle Flug-Chaos andauert. Die derzeitige Unzuverlässigkeit und hohe Planungsunsicherheit bei den Airlines mache Vorkasse für die allermeisten Kunden unzumutbar, heißt es. Ein „Vorkasse-Moratorium“ könne den Airlines einen Rest an Reputation in schwieriger Lage retten.
Verbandschefin Marija Linnhoff fordert zudem von der Bundesregierung eine zügige und vorbehaltlose Prüfung der Vorkasse-Praxis im Hinblick auf den Verbraucherschutz. In keiner Branche würde Monate vor Inanspruchnahme der Leistung der volle Preis fällig. „Es ist doch niemandem erklärbar, dass die Airlines jetzt Flüge verkaufen und sofort kassieren, von denen sie möglicherweise schon wissen, dass sie sie demnächst streichen werden oder die Passagiere wahrscheinlich nicht störungsfrei von A nach B reisen werden.“
Linnhoff moniert außerdem die Rückzahlungspraxis der Airlines bei ausgefallenen Flügen: „Die Vorkasse sorgt dafür, dass die Betroffenen nicht nur um ihren Urlaub bangen, sondern im Zweifel noch ewig ihrem eigenen Geld hinterherlaufen müssen, das sie der Airline als Kredit ohne Gegenleistung überlassen haben.“ Die Praxis der Airlines, auch bei Rückzahlungen, müsse im Sinne des Verbraucherschutzes intensiv beleuchtet und dann zeitnah gehandelt werden.