Tauchurlaub mit Kindern: Ab wann dürfen Kinder tauchen + familienfreundliche Tauchgebiete
Ist man vom Tauchfieber infiziert, dann möchte man am liebsten so viel Zeit wie möglich unter Wasser verbringen. Natürlich liegt es da nahe, dass man auch seine Liebsten mit dem Tauchfieber „anstecken“ möchte. Insbesondere Kinder sind besonders neugierig und wissbegierig und können es kaum erwarten, das Tauchen selbst auszuprobieren.
Dabei stellt sich aber die Frage: Ab wann dürfen Kinder eigentlich tauchen?
Beim Kindertauchen gibt es wichtige Dinge zu beachten hinsichtlich des Alters, der körperlichen Entwicklung und der Sicherheit. Wir beantworten, ab welchem Alter Kinder das Tauchen erlernen können und wie Sie einen sicheren Tauchurlaub mit Ihrer Familie planen. Außerdem erfahren Sie, welche Tauchziele besonders gut für Familien geeignet sind.
Ab welchem Alter dürfen Kinder tauchen lernen?
Das ideale Alter, um mit dem Tauchen zu beginnen, variiert von Kind zu Kind. Die wichtigste Voraussetzung ist, dass das Kind physisch und mental bereit für das Tauchen ist. Daneben gibt es noch andere wichtige Faktoren. Fragen Sie dazu auch Ihren Tauchlehrer.
Körperliche Entwicklung
Kinder unter 10 Jahren sind in der Regel noch nicht ausreichend körperlich entwickelt, um mit den Anforderungen des Tauchens umzugehen. Das Skelett und die Muskulatur sind noch nicht vollständig ausgereift, was das Risiko von Verletzungen erhöhen kann. Kinder in diesem Alter haben auch oft Schwierigkeiten, den Druckausgleich im Ohr vorzunehmen. Dies ist beim Tauchen essentiell, um Verletzungen zu vermeiden. Erst wenn das Kind den Druckausgleich beherrscht, kann es mit dem Tauchen beginnen.
Konzentrationsfähigkeit
Tauchen erfordert ein hohes Maß an Konzentration und Verantwortung. Kinder unter 10 Jahren haben oft Schwierigkeiten, diese Anforderungen zu erfüllen. Mit zunehmendem Alter verbessert sich die Fähigkeit zur Konzentration, was das Tauchen sicherer macht.
Emotionaler und mentaler Zustand
Kinder sollten in der Lage sein, Angst und Stress zu bewältigen, die beim Tauchen auftreten können. Dies erfordert eine gewisse emotionale Reife, die bei jüngeren Kindern möglicherweise nicht gegeben ist.
Tauchkurse für Kinder: das Mindestalter
Alle anerkannten Tauchorganisation setzen ein bestimmtes Mindestalter für das Kindertauchen voraus. In speziellen Kursen werden Kindern die Grundlagen des Tauchens beigebracht, während ihre Sicherheit an erster Stelle steht. Kinder lernen, wie man mit der Ausrüstung umgeht, Druckausgleich macht, unter Wasser atmet und sich sicher im Wasser bewegt.
Bei der Ausbildungsorganisation PADI können Kinder ab 8 Jahren den „Bubblemaker“ absolvieren und erste Taucherfahrungen auf bis zu 2 Metern Tiefe sammeln.
Den Junior Open Water Diver gibt es bei den großen Organisationen PADI und SSI für Kinder ab 10 Jahre. Die jungen Taucher:innen dürfen dann bereits in Begleitung eines Diveprofessionals auf bis zu 12 Metern tauchen. Ab 12 Jahren sind dann auch Tauchgänge bis zu einer Tiefe von 18 Metern erlaubt – natürlich in Begleitung eines Erwachsenen.
Der deutsche Tauchsportverband VDST hat etwas andere Vorgaben bezüglich Alter, Maximaltiefe und Dauer des Tauchgangs:
· 08 – 10 Jahre: 5 Meter bis 25 Minuten (nur ein Tauchgang pro Tag)
· 10 – 12 Jahre: 8 Meter bis 25 Minuten (nur ein Tauchgang pro Tag)
· 12 – 14 Jahre: 12 Meter bis 25 Minuten
· 14 – 16 Jahre: 25 Meter
· ab 16 Jahre: 40 Meter
Es ist wichtig, einen zertifizierten Tauchlehrer oder eine anerkannte Tauchschule zu wählen, die Erfahrung im Unterrichten von Kindern hat. Der Lehrer wird das Tempo an das Kind anpassen und sicherstellen, dass es sich wohlfühlt und Vertrauen in seine Fähigkeiten entwickelt. Sprechen Sie am besten Ihre Tauchschule vor Ort an.
Planung eines Tauchurlaubs mit Kindern
Möchten Sie nun gemeinsam mit Kind und Kegel einen Tauchurlaub planen, sollten Sie einige Dinge beachten, um die Sicherheit und den Spaß Ihrer Familie zu gewährleisten:
1. Wählen Sie kinderfreundliche Tauchziele: Suchen Sie nach Orten, die flache Gewässer, einfache Tauchbedingungen, klare Sicht und eine Vielzahl von Meereslebewesen bieten. Unsere Empfehlungen finden Sie am Ende des Artikels.
2. Kinderfreundliche Tauchbasis und Unterkunft: Viele Tauchresorts haben sich auf Familien eingestellt und bieten neben Kindertauchen auch Betreuung, Kindertauchkurse und haben Ausrüstung in Kindergrößen verfügbar.
3. Passende Tauchausrüstung: Hat Ihr Kind noch keine eigene Ausrüstung, dann stellen Sie sicher, dass die Leihausrüstung wirklich passt und in einem guten Zustand ist. Sicherheit steht an erster Stelle.
4. Überwachen Sie die Tauchgänge: Auch wenn Ihre Kinder bereits zertifiziert sind und Sie langjährig erfahren sind, empfiehlt es sich, einen Tauchlehrer/eine Tauchlehrerin bei den Tauchgängen dabeizuhaben.
5. Pausen einplanen: Kinder sollten nicht zu lange und zu tief tauchen. Halten Sie sich an die Empfehlungen für Tauchzeiten und -tiefen.
6. Bildung und Respekt für die Umwelt: Bringen Sie Ihren Kindern bei, die Unterwasserwelt zu respektieren und zu schützen. Aufklärung über die Bedeutung des Umweltschutzes ist ein wichtiger Teil des Tauchens.
Die besten Tauchgebiete für die ganze Familie
Die Kinder haben ihren Tauchkurs erfolgreich abgeschlossen? Wunderbar, dann kann es jetzt an die Planung des gemeinsamen Tauchurlaubs gehen. Wie oben schon erwähnt, sollten die Tauchbedingungen besonders kinderfreundlich sein. Unsere Empfehlungen:
Ägypten
Das Land am Roten Meer steht bei vielen Taucher:innen an oberster Stelle für einfache Tauchreisen. Es ist leicht von Deutschland aus erreichbar, z. B. per Direktflug mit Condor. Das Meer ist klar und bietet wunderschöne Riffe, die vom Strand aus erreichbar sind. Viele Resorts in Marsa Alam, Dahab oder Safaga haben sich auf Kinder spezialisiert und bieten Kindertauchen und Animationsprogramme. Wer es etwas außergewöhnlicher möchte, kann auch eine spezielle Familientauchsafari buchen. Dabei steht immer alles unter dem Motto: kein Stress und kein Druck für die Kleinen.
Bali
Die indonesische Insel Bali bietet nicht nur spannende Tauchgebiete, sondern auch viele Highlights über Wasser. Bali liegt im Korallendreieck und hat damit eine besonders farbenfrohe Meereswelt, die auch für Schnorchler perfekt ist. Zudem gibt es auf der Insel der Götter zahlreiche Tempel, Strände, Wasserfälle und Dschungellandschaften zu bewundern. Viele Tauchresorts in Bali sind auf Familien eingestellt.
Bonaire
Die karibische Insel gilt als die Tauchdestination für unkompliziertes Tauchen vom Strand aus. Und genau das macht es so familienfreundlich. Mit dem Mietwagen werden die Tauchspots angefahren – die Tauchausrüstung liegt hinten auf der Ladefläche. Als Familie sind Sie so unabhängig von Abfahrtszeiten der Tauchbasen und können sich die Zeit nehmen, die Sie brauchen. Und auch die Hotels haben sich auf Familien spezialisiert und bieten Kinderanimationen, Spielplätze und anfängerfreundliche Hausriffe.
Malediven
Auf die Malediven als Familie? Richtig gelesen! Nicht nur für Honeymooner sind diese traumhaften Inseln ein Topziel, sondern auch für Taucher mit Kindern. Viele Resorts bieten spezielle Gruppen- oder Familienangebote und es gibt sogar ausgewählte Tauchsafaris speziell für Familien. Hier werden dann die Tauchspots angefahren, die besonders einfache Bedingungen bieten und auch für Schnorchler geeignet sind.
Weitere Tauchziele, die für Kinder geeignet sind
Nicht nur die eben aufgezählten Destinationen bieten kinderfreundliches Tauchen, sondern noch viele weitere Ziele weltweit. Dazu gehören auch die Philippinen, Griechenland, Malta und Mexiko.
Lassen Sie sich durch unsere familienfreundlichen Tauchreisen für den nächsten Tauchurlaub mit Kind und Kegel inspirieren.
Fazit: Ein gut geplanter Tauchurlaub mit Kindern wird zum unvergesslichen Abenteuer
Ein Tauchurlaub mit Kindern kann eine erstaunliche Erfahrung sein, die das Interesse an der Natur und der Ozeanwelt fördert. Die Sicherheit der Kinder steht dabei immer an erster Stelle. Mit der richtigen Planung und Vorbereitung können Sie und Ihre Familie unvergessliche Tauchabenteuer erleben und die Schönheit der Unterwasserwelt entdecken.