DRV kritisiert Bundeskabinett
Während draußen die Reisebüros für einen Rettungsfonds demonstrierten, hat die Bundesregierung heute über die Zukunft der Branche beraten.
Die von Außenminister Heiko Maas anvisierte Aufhebung der globalen Reisewarnung zum 15. Juni stand jedoch nicht auf der Tagesordnung. Das für die Branche so wichtige Thema wurde nach einem Einspruch aus Bayern auf den 3. Juni vertagt. Sehr zum Ärgernis des DRV. „Basis für die Diskussion über die Aufhebung von Reisewarnungen sollte das tatsächliche Infektionsgeschehen sein und nicht innenpolitische Überlegungen“, sagt Präsident Norbert Fiebig. Die Infektionsfälle seien in vielen Zielgebieten Europas auf konstant niedrigem Niveau und das sollte die Entscheidungsgrundlage sein. Im Übrigen sei Anzahl der aktiv Infizierten in Österreich, Kroatien und Griechenland zusammengenommen geringer als im Bundesland Bayern.
Stattdessen hat das Bundeskabinett die vorige Woche beschlossene freiwillige Gutscheinlösung als Gesetzentwurf auf den Weg gebracht. Fiebig: „Bei den freiwilligen Gutscheinen drückt die Bundesregierung jetzt plötzlich aufs Tempo. Das täuscht darüber hinweg, dass die eigentlichen Probleme nicht angepackt werden. Was die Reisebranche existentiell bedroht, sind die Liquiditätsengpässe – und dafür gibt es bisher keine Lösung.“ Nur die Kombination aus freiwilligen Gutscheinen und einem Kreditfonds könne die Liquidität der Unternehmen sichern. Zudem sei ein auf Reisebüros und Reiseveranstalter und weitere Dienstleister der Touristik zugeschnittenes Zuschussprogramm notwendig, um die enormen Verluste zumindest teilweise zu kompensieren.
Antwort von Frank Stein - die ich absolut unterstütze
Einspruch aus Bayern, damit die Aufhebung der globalen Reisewarnung von der Tagesordnung genommen wird. Ein Schelm der Böses dabei denkt. Zumal Herr MP Söder keine Gelegenheit verstreichen lässt zu betonen, wie schön doch Urlaub in Deutschland und insbesondere in Bayern sei. Herrn Söder geht es doch einzig um die lokale bayrische Hotellerie und das dortige Gastgewerbe. Das Reisebüros bundesweit ums Überleben kämpfen und möglichst schnell eine Entscheidung benötigen, wie es weiter geht in Sachen Reisewarnung, interessiert den Lokalfürsten mit Profilneurose eher gar nicht. Auch das Bayern deutschlandweit immer noch mit die höchsten Infektionszahlen aufweist, wird ausgeblendet. Wie im Artikel schon angeklungen, wäre es momentan wohl sicherer, nach Österreich, Kroatien oder Griechenland statt nach Bayern zu reisen.
Quelle: TRVLCounter : zum Beitrag
Ich kann den Kommentar von Frank Stein nur unterstützen, ich sehe die Situation genauso.
Entweder wollen die Verantwortlichen der Regierung, allen voran die CDU und die SPD die Situation der Reisebranche nicht erkennen, oder ihnen ist die Existenz von den vielen Reisebüros und besonders kleinen Veranstaltern völlig egal!