Abenteuer in Ägypten: Lucia´s erste Tauchsafari auf der Red Sea Explorer

Meine allererste Tauchsafari – recht spontan gebucht ging es für mich in Ägypten auf die Red Sea Explorer, einem Schiff von Extra Divers.

Ankunft und Sicherheitsbriefing in Port Ghalib

Etwas nervös und dennoch voller Vorfreude, wurde ich am späten Donnerstagabend von der Crew und den anderen Mitreisenden herzlich an Bord empfangen. Ich bekam noch ein leckeres Abendessen, bezog meine gemütliche Kabine und legte mich dann bereits ins Bett, um für die kommenden Tage fit zu sein.

Am nächsten Morgen ging es los: noch vor dem Frühstück legten wir im Hafen von Port Ghalib ab. In einem ausführlichen Sicherheitsbriefing lernten wir das Boot und jegliche Notfallmaßnahmen kennen. Währenddessen fuhren wir zu unserem ersten Tauchplatz, um dort einen Check-Dive zu machen. Dabei konnten alle Taucher Ihr Equipment prüfen und sicherstellen, dass es keine Probleme damit gibt. Am Tauchplatz Abu Dabab bekamen wir bereits einen ersten Vorgeschmack darauf, was für spannende Tauchgänge uns in den nächsten Tagen erwarten würden.

Strömungstauchen am Elphinstone-Riff und Sicherheitsmaßnahmen

Weiter ging es zum Elphinstone, dessen Anblick mich bereits über Wasser faszinierte. Aufgrund der recht starken Strömung, entschieden wir uns von Süd nach Nord, entlang der Westseite, einen Strömungstauchgang zu machen. Unter Wasser beeindrucken die steilen Riffwände durch intakte Gorgonien, Schwämme und einen farbenprächtigen Weichkorallenbewuchs. Hier werden häufig auch Haie, insbesondere Longimanis, gesichtet. Ein wirklich schöner Tauchplatz!

Vielfalt und Ruhe auf Daedalus und Rocky Island

Am Abend setzten wir unsere Reise zum nächsten Riff fort und das Boot fuhr einige Stunden bis nach Daedalus, in dessen Mitte sich ein alter Leuchtturm befindet. Das Riff ist besonders für seine Artenvielfalt bekannt und überzeugte von Anfang an mit zahlreichen großen und kleinen Napoleonfischen, Masken-Kugelfischen, bunten Papageienfischen, Barracudas aber auch riesigen Anemonen und Clownfischen in „Nemo-City“. Die Oberflächenpause nutzten wir, um den 1863 errichteten Leuchtturm hinaufzusteigen. Der Rundumblick über das Riff ist absolut spektakulär und jede Stufe wert. Zur Belohnung gab’s noch ein Daedalus-Tshirt aus dem wahrscheinlich abgelegensten Souvenirshop Ägyptens. Da am Riff zuletzt weniger Großfisch gesehen wurde und auch wir dort auf unseren drei Tauchgängen wenig Glück mit Haien und Co. hatten, setzten wir unsere Reise früher als geplant Richtung Süden fort.

Die Fahrt bis Rocky Island dauerte die ganze Nacht, bevor wir am Sonntagmorgen schließlich dort ankamen. Als einziges Boot konnten wir die dortige Ruhe genießen und hatten alle Tauchplätze für uns allein. Mit einer Ausdehnung von nur 300m mal 80m ist die von einem Saumriff umgebene Insel recht übersichtlich. Schon der erste Tauchgang am frühen Morgen war absolut fantastisch. Wir waren erst wenige Minuten unter Wasser, als wir bereits eine kleine Gruppe von Delphinen wenige Meter über uns an der Oberfläche schwimmen sahen, gefolgt von einem Seidenhai, der dicht dahinter schwamm. Auch der zweite Tauchgang war geprägt von weiteren Seidenhaibegegnungen, aber auch Longimanis, riesige Napoleonfische und Thunfische kreuzten unseren Weg. Auch der bunte Bewuchs der Riffwände, die von vielen intakten Fächerkorallen und Gorgonien bedeckt sind, machte Rocky Island recht schnell zum Highlight für mich

Begegnungen bei Zabargad und Hammerhai-Erlebnis

Am Nachmittag wechselten wir rüber nach Zabargad, wo wir unseren dritten Tauchgang für den Tag unternahmen. Die ca. 3km² große Insel verdankt ihren Namen einem Edelstein, der dort gefunden wurde, und ist von einer türkisfarbenen Lagune umgeben. Zahlreiche Vogelarten leben hier und Schildkröten finden Plätze zum Nisten. Den ganzen Tag und Abend über konnten wir Schildkröten aber auch Haie vom Boot aus beobachten, die das Schwimmen in dieser besonderen Szenerie genossen. Wenig verwunderlich sind somit die vielen Hai- und Schildkrötenbegegnungen während der Tauchgänge. An der Südseite findet sich ein toller Plateau-Tauchplatz mit vielen Canyon-Einbuchtungen, in die man teilweise hinein tauchen kann. Die zahlreichen Korallenblöcke entlang der Riffwand werden von vielen kleinen Fischschwärmen und leuchtendbunten Riesenmuscheln besiedelt – ein fantastischer Tauchplatz.

Da am Vortag das Wetter nicht optimal war, fuhren wir nach dem ersten Tauchgang am Montag von Zabargad noch einmal zurück nach Rocky Island, um dort an der Nordküste zu tauchen. Unter Wasser sahen wir die Wrackteile eines gesunkenen Safarischiffes inklusive dessen Küchenausstattung wie Mikrowelle und einzelnem Besteck. Auf dem zweiten Tauchgang ging dann ein großer Wunsch von mir in Erfüllung: ich sah meinen ersten Hammerhai. Völlig überwältigt von der Begegnung, freute ich mich unter Wasser wie verrückt – ein magischer Moment.

Fury Shoals: Haie, Höhlen und einzigartige Lichtspiele

Nach dem Abendessen fuhren wir wieder Richtung Norden zu den Fury Shoals. Am Morgen dort angekommen, standen insgesamt vier Tauchgänge auf dem Plan. Zunächst tauchten wir zweimal am Riff Shab Maksour und bestaunten hier wieder zahlreiche Haie, auf dem Plateau aber auch tolle Korallen und Clownfische, in einer kleinen Höhle trafen wir außerdem auf einen Drachenkopf.

 Am Nachmittag ging es dann zu einem recht bekannten Tauchspot, dem Shaab Claudio. Hier lässt sich wunderbar durch ein langes Höhlensystem tauchen, welches immer wieder zur Wasseroberfläche geöffnet ist. Neben ein paar bunten Nacktschnecken fanden wir auch einen Baby-Weißspitzenriffhai. Durch das einfallende Licht entstehen in den Höhlen sagenhafte Lichtspiele, die teilweise eine kathedralenähnliche Atmosphäre schaffen. Wirklich wunderschön!

Abschluss bei Marsa Shouna und Rückkehr nach Port Ghalib

Für den letzten Tauchtag waren zwei Tauchgänge geplant: der erste mit Guide, der zweite im Buddy-Team. Unser Tauchplatz hierfür war Marsa Shouna, eine gut geschützte Bucht mit einer großen Seegraswiese. Am Riff trafen wir recht schnell einen Oktopus, Sepien und einen gefleckten Schlangenaal, im Seegras lagen zahlreiche riesige Schildkröten, die dort schliefen oder Seegras fraßen. Nach dem Tauchen verbrachten wir den Rest des Tages damit die ägyptische Sonne auf dem großzügigen Sonnendeck zu genießen, während wir langsam wieder Richtung Port Ghalib fuhren.  Angekommen im Hafen konnten in den Shops ein paar Souvenirs gekauft werden, bevor wir gemeinsam mit der gesamten Truppe auf die großartige Tauchsafari anstießen. Der perfekte Abschluss einer ereignisreichen Woche! 

Als kleines Fazit kann ich sagen, dass jegliche Nervosität, die ich vor meiner ersten Tauchsafari hatte, völlig unbegründet war. Neben dem ausgesprochen schönen und modernen Safarischiff Red Sea Explorer, steht hier vor allem die Sicherheit der Gäste an allererster Stelle. Der aufmerksamen und hilfsbereiten Crew ist stets daran gelegen, dass sich alle Gäste rundum wohlfühlen. Die anderen Mitreisenden und ich hatten viel Spaß an Bord und konnten wunderbare Tauchgänge genießen – es hat an nichts gefehlt. Spätestens jetzt bin ich Tauchsafari-Fan und kann es kaum erwarten auf das nächste Schiff zu gehen!

Tschüss Rotes Meer – bis zum nächsten Mal!

Mehr Informationen zur Red Sea Explorer gibt es hier.